Eine Einführung in Analoge und Digitale Systeme für Informatiker mit Elektronikgrundlagen und Signalverarbeitung
Prof. Dr. Stefan Bosse
Universität Koblenz - Praktische Informatik
Stefan Bosse - ADS - Modul D Analog-Digital Schnittstellen ::
Bisher wurden nur analoge Schaltungen betrachtet die für die z.B. für die numerische Berechnung eingesetzt werden ("Analogrechner")
Stefan Bosse - ADS - Modul D Analog-Digital Schnittstellen ::
Bisher wurden nur analoge Schaltungen betrachtet die für die z.B. für die numerische Berechnung eingesetzt werden ("Analogrechner")
Isolierte Analogrechner haben häufig nur begrenzte Einsatzmöglichkeiten.
Besser ist ein Hybridmodell aus analogen Recheneinheiten die mit digitalen (Computer) Systemen gekoppelt sind.
Dazu benötigen wir aber Schnittstellen
Stefan Bosse - ADS - Modul D Analog-Digital Schnittstellen :: Analog-Digital-Wandler und Digital-Analog-Wandler
Analog-Digital-Wandler (ADC) und Digital-Analog-Wandler (DAC) sind die Schnittstellen zwischen analoger und digitaler Elektronik.
Schaltzeichen für Analog-Digital-Wandler (links) und Digital-Analog-Wandler (rechts), die Pfeile geben die Flussrichtung des Signals an
Stefan Bosse - ADS - Modul D Analog-Digital Schnittstellen :: Analog-Digital-Wandler und Digital-Analog-Wandler
Stefan Bosse - ADS - Modul D Analog-Digital Schnittstellen :: Analog-Digital-Wandler und Digital-Analog-Wandler
Wandlersymbole mit Eingangs-, Ausgangs- und Hilfsgrößen
Zur Analog-Digital- und ggfs. zur Digital-Analog-Wandlung werden zwei Hilfsgrößen benötigt, nämlich
ein Taktsignal clk, welches zur Realisierung diskreter Abläufe in der Zeit dient und
eine Referenzspannung URef , die zur Festlegung eines Spannungsquantums ULSB dient, welches beim ADC zur Abbildung der Eingangsspannung auf binäre Zahlen bzw. beim DAC zur Abbildung von Binärzahlen auf die entsprechende Spannung benutzt wird.
Stefan Bosse - ADS - Modul D Analog-Digital Schnittstellen :: Digitales Multimeter
Struktur eines digital anzeigenden Messgeräte
In diesem Beispiel wird eine analoge Eingangsspannung UEing mit Hilfe eines Bereichsumschalters an den Eingangsspannungsbereich des ADC angepasst. Dem Wandler wird diese Spannung UADC eingangsseitig zugeführt und er liefert am Ausgang die entsprechenden Binärzahlen Zm.
Stefan Bosse - ADS - Modul D Analog-Digital Schnittstellen :: Digitaler Funktionsgenerator
Prinzip eines digitalen Funktionsgenerators (synthetische Schwingungserzeugung)
In einem ROM sind n Funktionswerte einer zu erzeugenden Funktion digital gespeichert. Beim Anlegen einer Adresse Addr an das ROM wird der unter der Adresse digital gespeicherte Funktionswert Z(Addr) auf den Eingang des DAC gelegt und schließlich als Spannungswert Ua ([ZAddr,clk]) ausgegeben. Die Adressen des ROM werden von einem Zähler geliefert, der je nach Zählrich-tung mit dem Takt clk vor- bzw. rückwärts zählt. Durch Erhöhen oder Verringern der Taktfrequenz kann die Frequenz der Ausgangsspannung verändert werden.
Stefan Bosse - ADS - Modul D Analog-Digital Schnittstellen :: ADDA Systeme
Prinzip eines Analog-Digital-Analog Systems
Stefan Bosse - ADS - Modul D Analog-Digital Schnittstellen :: Wandlereigenschaften
Stefan Bosse - ADS - Modul D Analog-Digital Schnittstellen :: Wandlereigenschaften
Auflösung, Anzahl der Zustände, LSB-Gewicht und Spannungsquantum ULSB
Stefan Bosse - ADS - Modul D Analog-Digital Schnittstellen :: Kennlinie eines DA Wandlers
Kennlinie eines 3-Bit-DAC (links) und Wandlungsfehler (rechts)
Digitale diskrete Werte führen auf analoge diskrete Werte!
Stefan Bosse - ADS - Modul D Analog-Digital Schnittstellen :: Kennlinie eines AD Wandlers
Kennlinie eines 3-Bit-ADC (links) und dynamische Fehler(rechts)
Intervalle von analogen kontinuierlichen Werten führen auf diskrete Digitalwerte!
Stefan Bosse - ADS - Modul D Analog-Digital Schnittstellen :: Wandlungszeit und Signalhaltung
Die Digitalisierung der analogen Eingangsspannung benötigt eine Zeit, die Wandlungszeit tW. Während der Wandlungszeit kann sich die Eingangsspannung je nach ihrem zeitlichen Verlauf mehr oder weniger ändern.
Damit solche Spannungsänderungen den Wandlungsprozess nicht beeinflussen, wird die Eingangsspannung abgetastet und der Abtastwert für die Zeit der Wandlung konstant gehalten. Das leisten so genannte Abtast- und Halte-Schaltungen (sample and hold circuit)
Stefan Bosse - ADS - Modul D Analog-Digital Schnittstellen :: Wandlungszeit und Signalhaltung
(Links) Zeitlich veränderliches Signals (Rechts) Abgetastetes und gehaltenes Signal
Stefan Bosse - ADS - Modul D Analog-Digital Schnittstellen :: Periodische Abtastung und Wandlungsfrequenz
Die Wandlungszeit tW kann bei periodischer Abtastung als Wandlungsfrequenz (Samplingfrequenz) fW=1/tW verstanden werden.
Jedes zeitabhängige Signal hat ein Frequenz bzw. ein Frequenzspektrum fs. Es muss das Nyquist Samplingtheorem eingehalten werden: fs ≤ 2fW. Sonst...
Unterabtastung und Entstehung von Scheinfrequenzen
Stefan Bosse - ADS - Modul D Analog-Digital Schnittstellen :: DAC nach dem Parallelverfahren
Parallelverfahren und Digitalpotentiometer
Stefan Bosse - ADS - Modul D Analog-Digital Schnittstellen :: DAC nach dem Parallelverfahren
Beim Parallelverfahren werden über einen Spannungsteiler alle möglichen Ausgangsspannungen mit einer Schrittweite von U LSB bereitgestellt.
Stefan Bosse - ADS - Modul D Analog-Digital Schnittstellen :: DAC nach dem Wägeverfahren
Beim Wägeverfahren wird für jede Stelle der Binärzahl Z ein Wert bereitgestellt, wobei der kleinste Wert, das kleinste Gewicht, ULSB ist.
DAC-Wägeverfahren mit gewichteten Strömen
Stefan Bosse - ADS - Modul D Analog-Digital Schnittstellen :: DAC nach dem Wägeverfahren
Ein anderer Weg zur Realisierung eines DAC nach dem Wägeverfahren besteht darin, die gewichteten Ströme über ein sog. R-2R-Widerstandsnetzwerk bereit zu stellen.
DAC-Wägeverfahren mit R-2R-Netzwerk
Stefan Bosse - ADS - Modul D Analog-Digital Schnittstellen :: DAC nach dem Wägeverfahren
Es gilt für die Ausgangsspannung:
Ua(Z)=−URef(Z32+Z24+Z18+Z016)
Stefan Bosse - ADS - Modul D Analog-Digital Schnittstellen :: DAC nach dem Wägeverfahren
Ein wesentlicher Unterschied der beiden Schaltungen besteht in folgendem
Stefan Bosse - ADS - Modul D Analog-Digital Schnittstellen :: ADC nach dem Parallelverfahren
DAC vice versa: Prinzip des Parallelverfahrens
Analog-Digital-Wandler, die nach dem Parallelverfahren arbeiten, sind die schnellsten und aufwendigsten Wandler. Bei ihnen wird in einem Schritt das ganze Datenwort generiert. In solchen Wandlern wird über einen genauen Spannungsteiler und analoge Komperatoren ein 000111 Digitalwort geliefert, das über einen Prioritätendekodierer in ein binäres Digitalwort umgesetzt wird.
Stefan Bosse - ADS - Modul D Analog-Digital Schnittstellen :: ADC nach dem Wägeverfahren
Wandler, die nach dem Wägeverfahren arbeiten, beinhalten einen Analogkomparator, einen D/A-Wandler, ein Approximationsregister, eine Steuerlogik und einige Analogschalter. Nach dem Approximationsregister wird das Wägeverfahren auch als SAR-Verfahren bezeichnet (successive approximation register).
Prinzip und Funktion eines ADC nach dem Wägeverfahren