Neben Rechnersystemen, die generisch/universell eingesetzt werden können (Desktop Rechner, Notebook) gibt es spezialisierte Rechnersysteme für die Signalverarbeitung → Digitale Signalprozessoren (DSP)
Analoge (physikalische) Signale
Analoge Signale sind zeit- und wertkontinuierlich, d.h. man findet in einem beliebig kleinen Intervall [a,b] immer eine Zahl c für die gilt: a ≤ c ≤ b.
Ein analoges Signal besitzt aufgrund physikalischer Vorgänge die Eigenschaft keinen exakten und zeitlich konstanten Wert zu besitzten, sondern setzt sich zusammen aus einer Überlagerung mit einem stochastischen Rauschsignal.
Digitale Signalverarbeitung
Digitale Signalverarbeitung
Beispiele für analoge Signale
Spannung, Strom, Druck, Temperatur
Position eines Robotergelenks
Entfernung eines Gegenstandes
Lichtintensität und Lichtbilder (Bildverabeitung!)
Digitale Signalverarbeitung
Signalverarbeitung
Die Signalaufnahme und Erzeugung stellt die Ein-/Ausgabeeinheiten dar.
Die Signalverabeitung besteht aus einer Signal- oder Zielvorgabe verknüpft mit einem Algorithmus, der dieses Ziel erreichen soll.
Die digitale Signalverabeitung erfordert:
Digitalisierung der analogen Eingangssignale (Analog-Digital-Wandler).
Erzeugung von analogen Signalen aus digitaler Information (Digital-AnalogWandler).
Digitale Signalverarbeitung
Digitalisierung als erste Stufe der Signalverarbeitung
Die AD-Wandlung setzt i.A. ein Frequenzfilter (Tiefpaß) am Eingang voraus, mit dem der zu erfassende Spektralbereich des Signals begrenzt wird.
In der sog. Sample&Hold- Schaltung wird das analoge Signal zeitdiskretisiert, und anschließend mit dem eigentlichen AD-Wandler in einen diskreten i.A. binärkodierten Digitalwert umgesetzt.
Digitale Signalverarbeitung
Digitale Signalverarbeitung als zweite Stufe
Die Eingangsdaten stehen als kontinuierlicher Datenstrom für die weitere Verarbeitung zur Verfügung. Ein Eingangsdatenstrom wird in einen Ausgangsdatenstrom transformiert.
Erzeugung analoger Signale als dritte Stufe
Die DA-Wandlung kann nur ein quasi-analoges Signal (immer noch zeit- und wertdiskret!) erzeugen. Eine Zeit- und Wertglättung findet hier ebenfalls unter Verwendung eines Tiefpaß-Frequenzfilters statt.
Digitale Signalverarbeitung
Anwendungen der Digitalen Signalverarbeitung (DSP)
Digitale Filterung
Faltungsoperationen
Korrelationsanalyse
Zeit ⇔ Frequenztransformationen (FFT)
Wellenformerzeugung
Bildverarbeitung
Digitale Filterung
Mustererkennung
3D-Operationen
Spracherkennung
Steuerungs- und Regelungsaufgaben
Positionsregelung
Spannungsregelung
Motorsteuerung (z.B. Drehzahl)
Navigation
Analog-Digital-Wandler (ADC)
Ein AD-Wandler ist in drei Stufen unterteilt:
Der Sampler führt eine Diskretisierung in der Zeitdimension durch;
Der Quantisierer führt eine Diskretisierung in der Wertdimension durch, derart, daß ein quantisierter Wert einem Wertintervall q(n-Δ) ≤ q(n) < q(n+Δ), mit Δ/2 als Auflösung des Quantisierers, entspricht,
und einem Kodierer, der das quantisierte Signal in ein Digitalwert kodiert, i.A. Kodierung nach dem Dualzahlensystem oder Graycode-Kodierung mit der Eigenschaft, daß aufeinanderfolgende Werte immer nur eine Änderung eines einzigen Bits hervorrufen.
Aufbau eines ADC
Analog-Digital-Wandler (ADC)
Diskretisierung eines analogen Signals
Sampler
Analog-Digital-Wandler (ADC)
Sampling Theorem
Im allgemeinen wird in der digitalen Signalverarbeitung ein analoges Signal periodisch mit einer festen Abtastfrequenz fsample=1/Tsample abgetastet.
Das Sampling-Theorem besagt, daß das zu digitalisierende Signal nur ein Frequenzspektrum bis zu einer maximalen Frequenz fsignal besitzen darf, ansonsten treten Artifakte bei der Signalerfassung auf:
Analog-Digital-Wandler (ADC)
Artifakte (Aliasing)
Analog-Digital-Wandler (ADC)
ADC Verfahren und Architekturen
Analog-Digital-Wandler (ADC)
Zooming ADC
Resistive Sensoren, z.B. Strain-Gauge Sensoren, liefern eine nur kleine relative Änderung ihres Widerstandes in der Größenordung von 1%.
Annahme: Verwendung eines unkalibrierten und unkompensierten Sensors mit kleinen relativen Messbereich
Ein Fensterverfahren kann verwendet werden um einen solchen Sensor an das Messsystem anzupassen → hohe Auflösung und Nutzung des vollen Bereichs
Analog-Digital-Wandler (ADC)
Algorithm 1.(Autokalibration mit sukzessiver Approximation)
Daten- und Kontrollfluß
Daten- und Kontrollfluß in der digitalen Signalverarbeitung
Ein Algorithmus für digitale Signalverarbeitung (Digital Signal Processing DSP) besteht aus drei Komponenten:
Signalerfassung - zeitlich diskret
Signalverarbeitung
Signalerzeugung
Es gibt verschiedene Darstellungsmethoden, um einen Algorithmus symbolisch zu veranschaulichen:
Signalflussdiagramm
Ein Signalflussdiagramm ist ein gerichteter Graph mit Knoten (Verabeitunsgelementen) und Kanten (Signalfluss) und beschreibt den Datenfluss explizit und den Kontrollfluss implizit.
Ein Signalflussdiagramm besteht aus folgenden Komponenten:
Verzögerungsglieder für eine Akquisitionsperiode Ts
Signalflussdiagramm
Signalflussdiagramm
Z-Transformation
Signale können dual im Zeit- und Frequenzbereich/Raum beschrieben und manipuliert werden.
Signalverarbeitungssysteme können dual im Zeit- und Frequenzbereich entworfen werden → Frequezraum i.A. beim filternetwurf bevorzugt
Die Z-Transformation ersetzt die Variablen des Signals, eine Zeitgröße, durch eine komplexe Frequenzvariable Z (Transformation von Signal- in den Spektralbereich):
Zeit- und Spektralbereiche sind äquivalent, in jedem ist die vollständige Information über das Signal enthalten:
Signalflussdiagramm
Beispiel: Tiefpassfilter
Näherung einer Mittelwertbildung eines Signals S als exponentieller Mittelwertbildung → Tiefpaß-Filter 1. Ordnung:
Aufgabe
Welchen Einfluss hat der Parameter b1 auf das Ãœbertragungsverhalten?
Signalflussdiagramm
Annotation
Bisherige Annahme: Fliesskommaarithmetik mit beliebiger Auflösung und Wertebereich
In der Realität werden aber Berechnungen in Werteintervallen verarbeitet, z.B. Datentyp integer[8] bedeutet ein Werteintervall (Wertemenge) {-128,..,127}
Signal- und Datenflussgraphen erlauben Annotierungen für und Propagationsanalyse von Datenwortbreiten und Skalierungen, die für den RTL Entwurf genutzt werden können.
RTL Entwurf vermeidet die Verwendung von Fliesskommaarithmetik (Ressourcenbedarf!), und verwendet stattdessen skalierte Ganzzahl- oder Festpunktarithmetik.
Daher müssen beim RTL Entwurf die Wortbreiten von Registern und arithmetischen Verarbeitungseinheiten festgelegt werden → Werteberiche von Funktionseinheiten nicht immer unmittelbar ableitbar
Signalflussdiagramm
Festlegung und Skalierung der Datenwortbreite im Datenpfad findet in Abhängikeit von benötigten Wertebereichen und Operation statt (n: Bitbreite inkl. Vorzeichenbit):
Signalflussdiagramm
Simulation von Signalflussdiagrammen
SIGFLOW
Dieser Simulator beschreibt einen Signalflussdiagramm textuel über einer Netzliste
Alle Berechnungselement können annotiert werden (Datenwortbreite) → Integerarithmetik
Die Simulation erfolgt ereignisbasiert und schrittweise
Der zeitliche Verlauf von Signalen kann tabellarisch aufgelistet werden
Diagrammelemente
SummiererSUM(?width,?monitor)
VerstärkerMUL(k:number,?width,?monitor)
VerzögerungR(?width,?monitor)
GeneratorGEN(options)
MonitorMON(options)
Simulation von Signalflussdiagrammen
Simulation von Signalflussdiagrammen
Beispiel eines Simulationsmodells
var C = 0.5
var nodes = {
// x:GEN({type:'pulse',start:20,end:60,on:100,off:0,bit:8,monitor:true}),
x:GEN({type:'sin',min:20,max:60,period:10,bit:8,monitor:true}),
m:MUL(C,8,true),
s:SUM(10,true),
r:Z(10,true),
y:OUT(8,true),
mon:MON('y(rms)','rms')
}
var net = {
m:[nodes.x],
s:[nodes.m,nodes.r],
r:[nodes.s],
y:[nodes.s],
mon:[nodes.y],
}
model={nodes:nodes,net:net}
Simulation von Signalflussdiagrammen
Kodierung von Zahlenwerten
Ganzzahlkodierung
Gewichtete Binärzahlenkodierung und Wertebereich
Negative Zahlen: Zweierkomplement bilden!
Festpunktkodierung
2k ist ein Skalierungsfaktor mit k < 0 und verschiebt den Dezimalpunkt (Verscheibung von gebrochenen Teil in Ganzzahlteil)
Kodierung von Zahlenwerten
Kodierung von Zahlenwerten
Fliesskommakodierung
[5]
Kodierung von Zahlenwerten
Signalflussdiagramm: Kombinatorische Logik
Ein einfacher Mittelwertfilter für drei Eingangssignale {x0,x1,x2} und einer Gleichrich-
tungsfunktion f(x).
A. Spezifikation
Definition des Problems mit mathematischen Formalismus:
wobei {c0,c1,c2} Konstanten sind.
B. Algorithmus
Auf algorithmischer Ebene wird das Problem in einzelne atomare Teilschritte zerlegt.
Signalflussdiagramm: Kombinatorische Logik
Das Datenflußdiagramm zerlegt dabei die Aufgabe in Teilprozesse und führt eine Partitionierung durch, das Kontrollflußdigramm nimmt eine zeitliche Ordnung vor.
Das Kontrollflußdiagramm beschreibt den sequenziellen Kontrollfluß, der sich aus dem Algorithmus und der Spezifikation ergibt.
Aus einem Flussdiagramm lassen sich direkt imperative Programme ableiten.
Kontrollfluss
Einer linearen Sequenz,
einer bedingten Verzweigung, und
Schleifen als sequenzielles Implementierungsmittel eines Algorithmus.
Signalflussdiagramm: Kombinatorische Logik
Programm
Die Implementierung obiger Problemspezifikation in einer imperativen Programmiersprache könnte wie folgt aussehen:
Alternativ mit Schleife (die eine Form lässt sich immer die andere transformieren):
Signalflussdiagramm: Kombinatorische Logik
Ein Mikroprozessor besitzt i.A. nur eine arithmetische Logikeinheit und kann zu einem bestimmten Zeitpunkt nur eine arithmetische Operation durchführen.
Für die Summation werden daher mindestens 5 sequenzielle Operationen benötigt, unabhängig ob das Programm mit einer Schleife oder linear ausgeführt wird. Zusätzlich wird mindestens eine Operation für die Funktion f(x) benötigt.
Wenn ein Mikroprozessor ein Maschinenbefehl pro Taktzyklus ausführen kann, werden hier wenigstens 6 Taktzyklen benötigt. Nicht optimierte Mikroprozessoren benötigen für die Befehlsausführung jeweils 6 Taktzyklen, insgesamt 36 Taktzyklen für diese einfache Mittelwertbildung!
Signalflussdiagramm
Das Signalflußdiagramm ist unabhängig von einer Technologie oder Implementierung
eines Problems, und beschreibt nur die wesentlichen Funktionen, aber nicht deren Verhalten oder Struktur.
Signalflussdiagramm: Kombinatorische Logik
Kombinatorische Digitallogik
Man kann nun zeigen, daß eine für dieses Problem angepaßte und spezifizierte Digitallogikschaltung aus dem Signalflussdiagramm direkt abgeleitet werden kann
Es stehen in der Digitaltechnik Systemblöcke für arithmetische und boolesche Operationen zur Verfügung, die durch sog. kombinatorische Logik realisiert werden können
Signalflussdiagramm: Kombinatorische Logik
Kombinatorische Logik besteht nur aus Grundlogikfunktionen wie Und, Oder- und Negierungsverknüpfung, deren Ausgänge nur eine Funktion der aktuell anliegenden Eingangssignale sind
Ausnutzung von Nebenläufigkeit von Teilprozessen
Parallelisierte Digitallogik
Signalflussdiagramm: Kombinatorische Logik
Hardware Modell
Mit einer Hardware-Beschreibungssprache wie VHDL kann das Verhalten mi wenigen Anweisungen beschrieben werden.
VHDL-Beschreibung der kombinatorischen Logik aus dem vorherigen Beispiel:
signal x0,x1,x2: bit_vector(7 downto 0);
constant c0,c1,c2: bit_vector(7 downto 0) := X"12";
signal s1,s2,s3: bit_vector(7 downto 0);
signal s,y: bit_vector(7 downto 0);
...
s1 <= x0*c0; s2 <= x1*c1; s3 <= x2*c2;
s <= s1+s2+s3;
y <= s when s > X"00" else X"00";
Signallaufzeit
Die Bearbeitungszeit, d.h. die Zeitdifferenz zwischen dem gültigen Anliegen der Eingangsdaten/signale und dem gültigen Anliegen der Ausgangsdaten/signale, ist aber in der Realität ungleich Null.
Grund liegt in elektronischen Signalverzögerungen in den einzelnen Digitallogikbausteinen.
Die Signallaufzeiten summieren sich in der Bearbeitungskette auf und setzen sich zusammen aus Signallaufzeit TL(kein Signal breitet sich schneller als mit Lichtgeschwindigkeit aus) und einer elektronischen Signalverzögerung TE, die technologisch bedingt ist:
Signallaufzeit
Signalverzögerung zwischen Ein- und Ausgang einer Digitallogikschaltung:
Signalflussdiagramm: Sequenzielle Logik
Am Beispiel der Mittelwertbildung eines zeitlich sequenziellen Datenstroms soll die Signal-
auswertung und deren Umsetzung in Digitallogik betrachtet werden.
Diskrete Abtastung eines analogen Signals und Mittelwert
Berechnung des Mittelwerts einer Folge diskreter Werte mittels:
Signalflussdiagramm: Sequenzielle Logik
Nicht geschlossen mit einem Signalflußdiagramm darstellbar, da es einen ausgewiesenen Anfangs- und Auswertezustand geben muß (Initialisierung erforderlich)
N ist die Anzahl der Samples und ist variabel!
Signalflussdiagramm: Sequenzielle Logik
Diskrete Abtastung eines analogen Signals und Mittelwert
Näherung: Exponentielle Mittelwertbildung mit einem Tiefpaß-Filter 1. Ordnung (Exponentielle Mittelwertbildung):
Exponentielle Mittelwertbildung mit rückgekoppelten Filter 1. Ordnung
Signalflussdiagramm: Sequenzielle Logik
Sequenzielle Systeme benötigen Datenspeicher, sog. Register, um eine Evaluierung beim aktuellen Zeitpunkt mit retardierten Daten [n-1,n-2,…] zu ermöglichen.
Je größer der Parameter b im Tiefpaßfilter gewählt wird, desto größer ist der Einfluß von Signalwerten aus der Vergangenheit.
Signalflussdiagramm: Sequenzielle Logik
Abbildung des Signalflussdiagramms auf Register-Transfer Logik
Z-Glieder werden mit taktgesteuerten Registern implementiert
Signalflussdiagramm: Sequenzielle Logik
VHDL
signal Z:signed(8);
signal X:signed(8);
signal Y:signed(8);
signal S1:signed(8);
signal M1:signed(8); signal M2:signed(8);
...
Zreg: process (CLK)
begin
if CLK'event and CLK='1' then
Z <= S1;
end if;
end process;
M1 <= X * B1;
S1 <= M2 + M1;
M2 <= Z * B;
Y <= Z;
...
Signalflussdiagramm: FIR Filter
FIR-Filter (Finite-Impulse-Response)
Spektraler Filter mit höherer Ordnung ℵ>1 benötigen ℵ Verzögerungsglieder.
Die Verzögerungsglieder bilden ein Schieberegister.
Schieberegister lassen sich mit generischen Mikroprozessoren und imperativen Programmiersprachen nur aufwendig realisieren, aber in Digitiallogik sehr effizienz umsetzen.
Signalflussdiagramm: Digitallogik
Aufgabe
Erstelle das Signalflussdiagramm eines IR TP 1. Ordnung in DSP DIGFLOW
Ermittle für verschiedene Frequenzen das Verhältnis der Größe von Eingangs- und Ausgangssignal (verwende einen rms Monitor)
Wiederhole Aufgabe 2. für drei verschiedene b Werte
Erstelle ein Frequenz-Signalstärke Diagramm (Verhältnis E/A) und bestimme die Grenzfrequenz bei der E/A=0.5 (
-3dB)
Erstelle das Signalflussdiagramm eines FIR TP 3. Ordnung in DSP DIGFLOW
Wiedehole 2-4
Sequenzielle Systeme
Schieberegister
Man unterscheidet zwei verschiedene Verfahren, Schieberegister zu implementieren:
Ripple Delay
Bei diesem Verfahren wird das Schieberegister linear im Speicher abgelegt.
Ein Schiebezyklus erfordert 2(ℵ-1)+1 Speicherzugriffe bei einem ℵ-tiefen Schieberegister, um die Daten zu verschieben.
Hardware
Cyclic Delay
Bei diesem Verfahren wird das Schieberegister als Ringpuffer mit einem Head- und einem Tail-Zeiger realisiert.
Es werden jeweils nur noch 2+1 Speicherzugriffe für eine Verschiebung benötigt.
Software
Sequenzielle Systeme
Ripple Delay
Cyclic Delay
Sequenzielle Systeme
Schieberegister
Die Realisierung eines Schieberegisters mit Digitallogik ist direkt möglich unter Verwendung von sog. D-Flip-Flop-Speichern. Ein D-Flip-Flop besitzt einen Datenein- und Ausgang.
Das Datum D (1 Bit) wird bei einem Taktereignis gespeichert und am Ausgang Q ausgegeben.
Nach dem Taktereignis (z.B. Wechsel des Taktsignals 0 → 1) ist das Ausgangssignal unabhängig vom Eingangssignal.
Sequenzielle Systeme
Mit einer Hardwarebeschreibungssprache wie VHDL kann das Verhalten eines ℵ-tiefen und R-bit breiten Schieberegisters mit wenigen Verhaltensanweisungen beschrieben werden.
Example 1.(VHDL Beschreibung eines Schieberegisters)
signal shift_reg: std_logic_vector(7 downto 0);
...
process()
begin
if clk'event and clk='1' then
for i in 7 downto 1 loop
shift_reg(i) <= shift_reg(i 1);
end loop;
shift_reg(0) <= d;
end if;
end;
y <= shift_reg(7);
Hardware- und Softwarentwurf
Kategorien
Programmgesteuerte generische Maschinen
Hardware ist Mikroprozessor der für generische Anwendungen ausgelegt ist und programmgesteuert ist. Das Programm ist die Software die die Anwendung beschreibt.
Erweiterbare Prozessoren
Generische Prozessoren die durch Erweiterungen (i.A. Optimierungen) spezialisiert werden können. Die Anwendung ist teils in Hardware, überwiegend in Software enthalten.
Konfigurierbare Prozessoren
Hardware-Software-Codesign. Sowohl der Prozesor als auch das Programm sind anwendungsspezifisch.
Register Transfer Logik
Die Anwendung befindet sich vollständig in Hardware, die nicht mehr programmgesteuert sondern vollstädnig anwendungsspezifisch ist → Reine Digitallogikschaltung und reines Hardwaredesign.
Hardware- und Softwarentwurf
Erweiterbare Mikroprozessoren
Als Kompromiss-Lösung bieten sich sog. erweiterbare Prozessoren an: μP-Kern ist vorgegeben, kann aber erweitert werden durch
Spezielle Befehle, z.B. ℵ×R-Schieberegister;
Register (Anzahl und Datenbreite);
Funktionen/Operatoren.
μP-Peripherie kann anwendungsspezifisch entworfen und hinzugefügt werden (Anzahl, Funktion).
Vorteile
Compiler existieren und sind getestet;
μP-Kern ist verifiziert;
Flexbilität durch Softwareentwurf.
Nachteile
Immer noch generischer Ansatz mit Nachteilen: Peformanz, Energieeffizienz
Hardware- und Softwarentwurf
Konfigurierbare Mikroprozessoren
Als Kompromisslösung bieten sich weiterhin sog. vollständig konfigurierbare Prozessoren an.
μP-Kern ist frei definierbar und anwendungsspezifisch:
Spezielle und generische Befehle, z.B. ℵ×R-Schieberegister,
Allgemeine und spezielle Register (Anzahl und Datenwortbreite);
Die einzelnen Prozessoren führen Teilprozesse aus. Ein wichtiger Bestandteil bei der Parallelisierung auf Prozeßebene ist die Interprozeßkommunikation die zwei Funktionen erfüllt:
Datenaustausch (Input- und Output-Daten)
Synchronisation von einzelnen Prozessoren (IPC, Schutz von kritischen Programmbereichen, z.B. gemeinsame genutzte Datenstrukturen, Abhängigkeiten der Instruktionsreihenfolge usw.)
Es gibt zwei verschiedene Hardware/Software-Lösungen für eine N-Prozessor-Realisierung:
Shared Memory Systems
Die einzelnen Mikroprozessoren teilen sich gemeinsamen Hauptspeicher.
Gemeinsamer Speicherbus ist Engpaß
Geringer Kommunikationsoverhead der Prozeßsynchronisation, Datenaustausch zwischen einzelnen Mikroprozessoren durch Speicherzeiger.
Parallele Datenverarbeitung
Distributed Memory Systems
Hier werden N unabhängige Rechnersysteme mit jeweils eigenen Hauptspeicher über ein Netzwerk miteinander zu einer virtuellen Maschine gekoppelt.
Lokal maximale Rechenleistung und maximaler Datendurchsatz, aber hoher Kommunikationsoverhead der Prozesssynchronisation und geringerer Datendurchsatz bei Datenaustausch zwischen einzelnen Knoten.
Parallelisierung
Der Programmfluss kann in Daten- und Kontrollfluss zerlegt werden, die jeweils im Daten- und Kontrollpfad eines Datenverarbeitungssystems verarbeitet werden.
Kontrollpfad
Parallelität auf Prozessebene (Multithreading) mit Interprozesskommunikation → Mittlere bis geringe Beschleunigung, mittlerer Overhead
Datenpfad
Parallelität auf Dateninstruktionsebene ohne explizite Kommunikation → Hohe Beschleunigung, geringer Overhead
Register Transfer Logik (RTL)
Jeder generische Mikroprozessor und i.A. jedes anwendungsspezifische Digitallogiksystem läßt sich in die zwei funktionale Bereiche aufteilen:
Datenfluss → Datenpfade
Kontrollfluss → Kontrollpfad → Zustandsautomat
Beide Bereiche bilden einen sog. Systemblock. Ein Gesamtsystem kann in eine Vielzahl von Systemblöcken partitioniert werden.
Elemente des Datenpfades
Arithmetische, logische und boolesche Funktionsblöcke (Operatoren),
Datenregister zur Speicherung von Daten, z.B. für Zwischenergebnisse von arithmetischen Operationen,
Multiplexer zur Steuerung des Datenflusses,
Speicherblöcke (RAM) für den Datenaustausch zwischen verschiedenen Systemblöcken
Der Datenpfad belegt größten Anteil von Logikgattern, der Zustandsautomat den kleinsten Anteil.
Register Transfer Logik (RTL)
Zustandsautomat
Der Zustandsautomat ist für die Ablaufsteuerung in einem Systemblock zuständig und ist zentraler Bestandteil.
Der Zustandsautomat steuert den Datenfluß im Datenpfad;
Er ist für die Ein- und Ausgabesteuerung zuständig,
Implementierung von Handshake-Protokollen für den Datenaustausch mit anderen Systemblöcken (auch IPC), und
Er behandelt Ausnahmesignale und Fehler.
Taktgesteuert findet der Übergang zwischen verschiedenen Zuständen des Systems statt.
Register Transfer Logik (RTL)
Register Transfer Logik (RTL)
In der Register-Transfer-Logik (RTL) werden Daten- und Kontrollpfade werden mit kombinatorischer Logik und Registern implementiert
Bei der RTL findet eine schrittweise und taktgesteuerte Bearbeitung des Datenflusses mittels Registern statt.