PD Stefan Bosse
Universität Bremen - Fachbereich Mathematik und Informatik
SS2020
2020-05-11 sbosse@uni-bremen.de |
Der Umfrageprozess beginnt mit der Formulierung der allgemeinen Forschungsfrage.
Ziel der Umfrage ist es, diese Frage zu beantworten.
Zu diesem Zweck muss die Forschungsfrage in eine Reihe von Variablen (sowohl Ziel- als auch Hilfsvariablen) übersetzt werden, die in der Umfrage gemessen werden sollen.
Die Werte dieser Variablen werden verwendet, um eine Reihe relevanter Populationsparameter zu schätzen.
Zusammen sollten die Werte dieser Parameter einen ausreichenden Einblick bieten.
Fragen müssen definiert werden, um die Werte der Variablen zu erhalten.
Zusammen bilden diese Fragen den Fragebogen.
Siehe Bethelem, 2007, Applied Survey Methods A Statistical Perspective
Sachfragen werden gestellt, um Informationen über Tatsachen und Verhalten zu erhalten.
Es gibt immer einen individuellen wahren Wert.
Dieser wahre Wert könnte zumindest theoretisch durch andere Mittel bestimmt werden, als dem Befragten eine Frage zu stellen.
Beispiele für sachliche Fragen sind:
Die Tatsache, die gemessen werden soll, muss genau definiert werden.
Präzise Fragestellung und Vorabtests durchführen (Sprache ist mehrdeutig)
Nicht-sachliche Fragen fragen nach Einstellungen und Meinungen.
Eine Stellungnahme spiegelt normalerweise Ansichten zu einem bestimmten Thema wider, beispielsweise das Wahlverhalten bei den nächsten Wahlen.
Eine Haltung ist ein allgemeineres Konzept, das Ansichten über ein umfassenderes, oft komplexeres Thema widerspiegelt.
Mit Meinungen und Einstellungen gibt es keinen wahren Wert. Sie messen einen subjektiven Zustand des Befragten, der mit anderen Mitteln nicht beobachtet werden kann.
Die Einstellung existiert nur im Kopf des Befragten.
Mobiles Crowdsensing mit Chatbots die Diskussionsforen und Soziale Medien explorieren liefern häufig Antworten (Analysen) auf solche nicht-sachlichen Fragen!
Es gibt Situationen, in denen Menschen sich keine Meinung zu einem bestimmten Thema gebildet haben!
Sie beginnen erst, wenn sie mit der Frage konfrontiert werden, darüber nachzudenken.
Nach dem gedächtnisbasierten Modell von Zaller (1992) sammeln Menschen alle Arten von Informationen aus den Medien und von ihren Kontakten zu anderen Menschen. Ein Großteil dieser Informationen wird im Gedächnis gespeichert, ohne darauf zu achten.
Die Fragen sollten verständlich mit der Zielgruppe angepassenten üblichen Vokabular gestaltet werden!
Do you think that food prices are increasing at (1) the same rate as a year ago, (2) at a faster rate, (3) or at a slower rate?
Unbestimmte Wörter wie “normalerweise”, “regelmäßig”, “häufig”, “oft”, “kürzlich” und “selten” müssen vermieden werden, wenn kein zusätzlicher Text vorhanden ist, der erklärt, was sie bedeuten!
Vermeide lange Fragetexte.
Wenn ein Fragentext zu lang erscheint, kann er in zwei oder mehr kürzere Fragen aufgeteilt werden.
Einige Untersuchungen zeigen, dass längerer Fragetext manchmal zu besseren Antworten führt. Längerer Text möglicherweise besser für offene Fragen zu “bedrohlichen” Themen.
Ein Indikator ist die Wortlänge einer Frage, die Anzahl der Silben in der Fragen und das Verhältnis Silben/Wörter!
Do you agree with the majority of people that the quality of the health care in the country is falling?
How many hours did you listen to your local radio station in the past 6 months?
Aber mittels opportunistischen Umfragen und Mobilen Crowdsensing sowie Anonymisierung könnten solche Fragen eher korrekt beantwort werden!!
Vermeide verschachtelte Mehrfachfragen.
Do you think that people should eat less and exercise more?
Vermeide negative Fragen.
Are you against a ban on smoking?
Would you rather not use a nonmedicated shampoo?
If you were the president of the country, how would you stop crime?
Q: Ist die Erde eine Kugel
A: {wahr, falsch}
Q: Welche Farbe hat der Himmel im Sommer?
A: {rot,blau,grün,unbekannt}
Q: Wie alt sind Sie?
A: [1,99](1)
Q: Beschreiben sie kurz Ihren letzten Traum (20-500 Worte)
(huh! böse, sensible Frage!)A: "...."
Die Reihenfolge und Sichtbarkeit von Fragen kann von vorherigen Antworten abhängen
Nach einer Antwort kann ein dynamischer Überblick über die Antworten anderer Befragter gezeigt werden mit der Möglichkeit die eigene Antwort zu revidieren! (Backtracking)
Statisch | Dynamisch |
Ingredients Population size N Sample size n Random values u from the interval [0, 1) Step 1 Fill a vector v of length N with the numbers from 1 to N: v[1]=1, v[2]=2, ..., v[N]=N Step 2 Set the counter i to 1 Step 3 Compute a random value u from [0, 1) Step 4 Compute the sequence number k=[i+(N-i+1)*u]. The square brackets denote rounding down to the nearest integer Step 5 Exchange the values of elements v[i] and v[k] Step 6 If i is smaller than n, increase the value of i with 1 and go back to step 3 Step 7 If the value of i is equal to n, sample selection is ready. The first n elements v[1], v[2], .. ., v[n] of the vector v contain the sequence numbers of the sampled elements